Premgit Guido Rösli
Zusammen mit zwei Geschwistern bin ich in einer äusserlich intakten, innerlich aber als leer und distanziert empfundenen Familie aufgewachsen. In der Jugendzeit und auch später war ich konfrontiert mit überwältigenden Gefühlen von Scham und Minderwertigkeit, die ich aber überhaupt nicht einordnen konnte. So war es nicht verwunderlich, dass ich schon in frühen Jahren zu Meditation, Selbsterfahrung und östlicher Spiritualität hingezogen war. Getrieben vom Wunsch nach Erlösung und Zugehörigkeit bin ich mit 30 Jahren dem Ruf nach Indien gefolgt und liess mich im Ashram des indischen Meisters Osho nieder. Mit Osho blieb ich bis zu seinem Tode, ja bin ich bis auf den heutigen Tag verbunden.
Nach einer überstürzten Heirat wurde ich 1987 Vater einer wunderbaren Tochter, die heute in England lebt und arbeitet.
Meine Ängste vor mir selbst und anderen haben es mir nicht leicht gemacht, mich auf Beziehungen einzulassen, obwohl ich immer ein übergrosses Bedürfnis nach Nähe hatte. Den Beruf als Sekundarlehrer habe ich nach wenigen Jahren aufgegeben. Selbstzweifel, mangelndes Selbstvertrauen und die Scham, um Hilfe zu fragen liessen mich an der Aufgabe, die ich eigentlich gerne ausgeführt hätte, scheitern. Nach mehreren Zwischenschritten fand ich in der Informatik einen Platz, wo ich mich sicher fühlte und mich und meine Familie gut versorgen konnte.
Über all die Jahre blieb ich dem Wunsch nach innerer Entwicklung, Heilung und dem Interesse an dem, was Menschen bewegt, treu. Nach langjährigen Ausbildungen fing ich 2012 an, Menschen mit ihren Lebensfragen in meiner Praxis zu unterstützen. Darunter waren am Anfang vor allem Menschen mit schweren Krankheiten, denen ich half ihre Selbstheilungskräfte zu aktivieren und mit den lebensbedrohlichen Umständen umgehen zu können. Unterdessen begleite ich Jugendliche in Konfliktsituationen und Männer und Frauen konfrontiert mit Ängsten, Depressionen, Burnouts, Suchtverhalten, Auseinandersetzungen in ihren Beziehungen, im Berufsleben oder bei existenziellen Fragen bei Krankheiten oder Verlust.
Ich bin dankbar, dass ich mir selbst treu geblieben bin und heute meinen Klienten etwas geben kann, dass ich gerne früher bekommen hätte: Das Erleben, dass ich okay bin, so wie ich bin.